Selbsthass.

Ich hasse mich so sehr.
Ich kann einfach nicht glauben, zugelassen zu haben, dass mein Körper so fett und hässlich wurde.
Ich bin widerlich.
Ekel mich vor mir selbst.
Niemand sollte mich mögen.
Ich denke, ich habe nur Freunde, weil sie Mitleid haben.
Weil sie denken, ich brauche sie um weiterzuleben.
Für Momente, in denen sonst niemand da ist.
Ich bin eine grausame, böse, rachsüchtige Person.
Wertlos in allen Punkten.
Eine Verschwendung von Raum und Luft.
Ich sollte weglaufen.
Dahin, wo mich niemand findet.
An einen Ort, an dem ich niemanden verletzten kann.

Schönes Äußeres.

Ich kann nicht mehr.
Alle denken ich sei glücklich, weil ich stets am lächeln oder lachen bin.
Dabei ist das genau Gegenteil der Fall.
Ich bin nicht glücklich.
Ich bin schwach, traurig, kraftlos.
Und fett. Zu fett.
Ich würde so gerne dünn und hübsch sein.
Am liebsten nichts mehr essen.
Und das werde ich so gut es geht nun tun.
Nur noch essen, was sein muss.
Bloß nicht mehr, als wirklich nötig.
Einen Schritt näher am eigenen Wohlbefinden.

Das Ende eines Kampfes.

Ich setze mein Lächeln auf und sag:
"Was soll schon sein. Mir geht es gut,ist doch egal."
Ich bin der Clown und Clowns haben nicht zu weinen.
Ich muss lachen, muss mich freuen,
ich muss doch gute Laune verbreiten.
Keiner kennt mich wirklich,
aber alle tun so, als ob sie meine Freunde sind.
Ich verschließe mich vor allen,
möchte stark wirken, unverletzbar.
Doch im inneren bin ich das genau Gegenteil.
Zerstört, kaputt, kraftlos.
Ich kann einfach nicht mehr.
Jeder Tag,macht den Wunsch für immer zu gehen stärker.
Keinen Tag kann ich mehr genießen.
Ich würde gerne glücklich sein und positiv denken,
doch es geht nicht.
Jeder positive Gedanke wird von negativen überflutet,
überflutet und qualvoll getötet.
Mein Kopf möchte es einfach nicht.
Und dann passiert wieder vieles, was meinen Kopf zum nachdenken bringt.
Ich versuche die Gedanken zu unterdrücken,
doch sie kommen immer und immer wieder.
Und dann sitze ich wieder da,
weinend mit blutenden Armen.
Ich wollte kämpfen, stark sein, glücklich werden,
doch ich habe aufgegeben.

Einblicke in das Chaos in meinem Kopf.

Ohne die Tabletten ist mein Kopf ein unkontrollierbares Chaos.
Voller Stimmen und Gedanken, die nicht positiv werden.
Stimmen, die sagen, ich solle doch endlich aufgeben, immerhin sei es besser für mich und alle die mich kennen.
Stimmen, die mich auslachen,weil sie wissen, dass ich mich wieder und wieder verletzen werde, nur um noch größeren Schmerz für einen Moment zu vergessen.
Sie sagen mir wie nutzlos und ersetzbar ich bin.
Stimmen, die mir sagen, dass sterben wohl das beste wäre.
Weg sein und einfach nicht mehr fühlen können.
Ich versuche positive Gedanken zu haben, doch es funktioniert nicht.
Jeder Ansatz für ein positives Denken werden getötet.
Meine Gedanken kontrollieren meinen Körper.
Mein Kopf sagt mir, dass nur Schmerz hilft und ich verletze mich.
Er sagt, dass es keine Hoffnung mehr gibt und ich höre auf zu hoffen.
Er sagt mir, es bringt nichts dich zu belügen und ein falsches Lachen auzusetzten, also höre ich auf zu lachen.
Dieser Moment des Schmerzes, lässt meinen Kopf positiv denken.
Für die Zeit, in der das Blut fließt, habe ich das Gefühl, fließt ein Teil meiner schlechten Gedanken mit raus.
Doch wenn es aufhört, sagt mir mein Kopf wieder, dass es nichts gebracht hat, und dies nur wieder ein erbärmlicher Versuch war, mich von dieser Welt zu erlösen.
Ein Versuch, der mal wieder nicht funktionierte, weil die Angst in meinem Kopf sich nicht traute tief genug in die Haut zu schneiden.
Meine Gedanken hören nicht auf. Und sie werden auch nicht positiver.
Wahrscheinlich nie.

Und alles zerbricht immer mehr.

Lächeln? Kann ich nicht mehr.
Glücklich sein? Erst recht nicht.
Wenn ich meine Gedanken beschreiben müsste, würde ich sie mit Worten, wie hoffnunglos, dunkel, schwarz, negativ, angsteinflößend, beschreiben.
Ich dachte immer, es gäbe wenigstens noch etwas wofür ich kämpfe,
doch ich merke, dass ich mich damit nur mal wieder selbst belüge.
Aufgeben, sagen alle, sei einfach nur feige.
Aber was soll man tun, wenn aufgeben das Einzige ist, was man möchte?
Nicht, weil man feige ist, sondern einfach, weil man keine Kraft mehr hat.
Ich habe die Kraft nicht mehr zu lachen.
Es ist einfach zu viel passiert, was mir mein Lachen genommen hat.
Ich habe zu viel falsch gemacht. Viel zu viel.
"Sieh positiv in die Zukunft." Warum soll ich?
Meine Zukunft wird wohl noch schlimmer sein.
Noch dunkler, grauer, farbloser.
Mir fehlt auch die Kraft ein falsches Lächeln aufzusetzen.
Aber ich muss. Damit alle denken ich sei froh.
So wie sie bisher von mir dachten.
Und um den Fragen aus dem Weg zu gehen.
Wann bricht ein Mensch zusammen?
Das frage ich mich täglich.
Wie viel halte ich noch aus, bevor ich entgültig aufgebe?
Viel ist es nicht, das weiß ich.
Wahrscheinlich wird bald der Punkt sein in dem ich merke, dass alles keinen Sinn mehr hat und dann werde ich aufgeben...für immer.

Wenn der Kopf den Körper kontrolliert.

Es ist jetzt mittlerweile über eine Woche vergangen.
Eine Woche ohne Tabletten.
Und es wird immer und immer schwerer einen klaren Gedanken zu fassen.
Anfangs konnte ich die Gedanken durch Ablenkung vergessen.
Doch es bringt nichts mehr.
Die Gedanken bleiben.
Und ich habe das Gefühl, sie bekommen langsam überhand über meinen Körper.
Wenn die Gedanken geprägt sind von Selbsthass und dem Wunsch zu sterben.
Wenn man fast nur noch daran denkt einfach alles beenden zu wollen, weil es nicht mehr geht, weil man kraftlos ist. 
Lustlos. Gefangen in Gedanken, die einen Stück für Stück einen Schritt näher an den Tod bringen.
Ich werde weiterhin auf die Tabletten verzichten, auch wenn es mich tötet.
Und ich bin mir eindeutig sicher, das dies früher oder später passieren wird.
Ich kann dann wenigstens sagen, dass ich es versucht habe.
Zu einem kleinen Teil für mich und zu einem großen Teil für eine echt tolle Person.
Für eine Person, die es glücklich machen würde, wenn ich ein Leben ohne Tabletten führen könnte.
Doch ich habe Angst es nicht zu schaffen.
Angst davor, zu schwach zu sein um weiter zu kämpfen.
Angst ihn eventuell zu enttäuschen, wenn ich es nicht weiter durchziehe.
Ich versuch ohne Tabletten zu leben, doch wie lange ich das schaffe ist ungewiss.
Ich möchte lachen können ohne dazu gezwungen zu werden.
Doch mir ist bewusst, dass ich es ohne die Tabletten nicht kann.
Zumindest nicht sehr lange.
Ich merke immer mehr, wie die Gedanken meinen Körper kontrollieren.
Ein glückliches Leben ohne Schmerz?
Für mich fast unmöglich.
Der Schmerz wurde zu einem Teil von mir.
Ein Teil, der mich immer wieder spüren lässt, dass dies alles real ist und nicht nur ein dummer Traum.
Und diese Gedanken zeigen mir auch, dass ich lebe.
Auch wenn ich es manchmal gerne nicht mehr tun würde.

Gefühle des Lebens.

Warum baue ich mir immer und immer wieder eine neue Welt auf?
Ich weiß, dass irgendetwas mir diese Welt wieder zerstört,
mich und meine Gefühle zu Boden sinken lässt.
Dann bin ich wieder unten, am Boden
und fange wieder alles von neuem an aufzubauen.
Ich fange an zu hoffen, zu lachen, glücklich zu sein,
nur um dann wieder zu fallen, weil die Hoffnung stirbt.
Es ist ein ständiger Kampf, meist mit mir selbst,
ein Kampf für Glück und Freude, für Gefühle, die ich kaum kenne oder erlebe.
Für Gefühle, die mir teilweise fremd sind und vielleicht Angst machen.
Es ist einfach ein dauerhafter Kampf und es ist ungewiss, ob ich diesen Kampf je beenden werde.
Auf dem Tisch liegt noch viel von dem Zeug, dass vergessen lässt.
Dieses Zeug, dass den Körper ruiniert und mir doch gleichzeitig so gut tut.
Das Zeug, welches mir im ersten Moment Flügel verleiht, mich alles machen lässt und mich wieder fallen lässt, wenn die Wirkung nachlässt.
Zeug, dass mich süchtig machen kann und mir vielleicht das Leben nehmen kann.
Doch gerade ist es mir egal.
So egal, wie nie zuvor.
Und selbst, wenn ich jetzt gehe, ist mir klar, dass ich keinem von euch fehle.
Keiner wird mich vermissen. Ich bin eine von vielen Menschen.
Nichts besonderes. Ersetzbar.
Es gibt viele tausende, die genau so sind wie ich.
Menschen, die sogar ein Stück weit besser sind als ich.
Glücklicher..zufriedener.
Menschen, die nicht innerhalb weniger Tage jemanden psychisch zerstören können.
Doch trotz all diesen Gedanken habe ich die Hoffnung jemanden zu finden, der mich versteht, der bei mir ist, wenn ich ihn brauche.
Jemanden, den ich nicht nach wenigen Tagen zerstöre, nur weil ich ihm mein Leben anvertraue.
Einfach einen Menschen, bei dem ich mich sicher und geborgen fühle.
Mir ist bewusst, dass es ihn irgendwo gibt.
Doch ich weiß genau so gut, dass ich ihn wahrscheinlich nie finden werde.